







Die Kelter – Bauhof in Bissingen an der Teck
Instandsetzung und Anbau des historischen Gebäudes
Projekteitung: Jochen Stüber
Baujahr der Instandsetzung: 2008
BRI: 3.232 m3
1797 Bau(m)datum der Kelter.
Zur Datierung der Kelter wurden Bohrkerne und Balkenteile entnommen und mit dem „Holzkalender“ verglichen.
1958 Umnutzung als Bauhof der Gemeinde.
Das Hauptgebäude der Kelter hat eine Grundfläche von rund 21×16 m. Der neue Anbau mit ca. 16×4 m bietet weitere Abstellflächen für Fahrzeuge. Bei einer Firsthöhe von ca. 12,50 m stehen dem Bauhof insgesamt ca. 600 m² Sozialräume und Lagerflächen auf 3 Etagen zur Verfügung.
Umbaumaßnahmen:
- Instandsetzung der historischen Dachkonstruktion;
- Garagenanbau anstelle der jetzigen Sozialräume;
- Einbau von Sozialräumen im Obergeschoss;
- Durchführung von Brandschutz- und Arbeitsschutzrechtlichen Auflagen.
Rekonstruktion der durch „den Zahn der Zeit“ verlorengegangenen historischen Bausubstanz.
Die Abbundzeichen, „die Geheimschrift der Zimmerleute“ begegnet dem aufmerksamen Beobachter an vielen Stellen in der Kelter.
In der Kelter findet man zahlreiche Zapfenlöcher und Aussparungen in den Balken, die an dieser Stelle völlig sinnlos erscheinen. Sie zeugen von einer anderen Nutzung in einem früheren Gebäude. Die ältesten verbauten Balken wurden auf das Jahr 1473 datiert. Die Balken aus den Jahren mit Fälldatum 1795 dürften wohl extra zum Bau der jetzigen Kelter gefällt worden sein und sind kein „Recycling“. Der Transport aus dem Schwarzwald durch die Neckarflößerei dauerte 2 Jahre. Zu den untrüglichen Kennzeichen der Bauholzflößerei am Neckar zählen sogenannte „Wiedlöcher“ bzw. „Floßaugen“. Dabei handelt es sich um dreieckig vorgekerbte über Eck geführte Bohrlöcher, die als Ösen beim Zusammenbinden der Stämme dienten.